Horizontal Challenge

Ein häufiges Problem, das sicher schon vielen von uns beim Produzieren über den Weg gelaufen ist, könnte man das "16 Bar Problem" nennen: ihr habt euch die Loop Marker in der DAW auf sechzehn Takte gesetzt, und den tollsten Beat aller Zeiten gebastelt. Das Problem dabei ist, in eurem ganzen Projekt ist nicht mal eine halbe Minute Material, und Arrangement scheint wie eine unüberwindbare Aufgabe.

Diesen Workflow könnte man "vertikale Produktion" nennen, denn man setzt im Projekt immer nur Regionen untereinander an, und vernachlässigt dabei die Zeitachse. Als Gegenpol dazu zwingen wir uns heute zur radikalen horizontalen Produktion, und zwar so:

Die Regeln

1. Richtet euch ein leeres DAW Projekt ein, und entscheidet schon ganz am Anfang genau wie lang euer Track wird. Eventuell könnt ihr euch auch Arrangement Marker als Hilfsmittel setzen.
2. Jetzt dürft ihr eure erste Spur hinzufügen. Sucht euch dazu das VST oder den Hardware Synth eurer Wahl aus, und bastelt die gesamte Spur fertig, vom Anfang eures Tracks bis zum Schluss.
3. Erst wenn die erste Spur quasi "locked in" ist, dürft ihr mit der zweiten Spur anfangen. Die Regionen in der ersten Spur dürfen jetzt nicht mehr verändert werden. Was liegt, das pickt.
4. Produziert den Rest eures Song weiter nach dem "Track by Track" Konzept. Das heißt, es darf immer nur an einer Spur gearbeitet werden, bis diese fertig ist.
5. Ihr dürft gerne Effekte zu bereits fertigen Tracks hinzufügen und verändern. Nur das Arrangement darf nicht mehr verändert werden (also weder Noten noch Automation).
6. Am Schluss dürft ihr euch maximal 20 Minuten nehmen, um einzelne Fehler auszubessern, eure letzten Automationen hinzuzufügen, und den Track fertig zu mixen. Stellt euch dafür am besten einen Wecker, damit euch die Zeit nicht davonläuft.